Mazda war schon immer dafür bekannt, das sie Sonderwege gegangen sind.
- Boost-by-Gear im 2. 3 MPS, damit sie die 260 PS an den mechanisch gesperrten Vorderachsantrieb abgeben konnten. (andere Hersteller haben hier entweder die "magischen" 250 PS für ihren Frontantrieb nicht überschritten, oder sind lieber gleich auf 4WD gegangen)
- Wankelmotor für drehfreudige sportliche Autos. (Andere Hersteller haben ihr Motorenkonzept nach Kolbendurchmesser und -hub angepasst, um die Trägheit bei der schnellen Kolbengeschwindigkeit in den Griff zu bekommen. Oder sie haben "drauf geschissen", und sind gleich bei Saugern mit Einzeldrosselklappeneinspritzung dran gegangen, experiementierten mit Kompressoren oder diversen Turbokonstruktionen (VTG, oder serielle Anordnung)
- Hochkompressionsmotoren mit (verhältnismäßig) viel Hubraum und Direkteinspritzung im Homogenbetrieb, um Kraftstoff zu sparen... Wobei es der Entwicklung geschuldet, ist, das sich 500 ccm pro Zylinder als effizientes Maß für hohe Kompressionen herauskristalisierte. (Andere Hersteller... naja, wir wissen, was andere Hersteller damals gemacht haben: Downsizing in Hubraum, sowie Zylinderanzahl. Vorwiegend haben sich aufgeladene Motoren durchgesetzt. Als man dann merkte, das dadurch die Emissionen in Ar*** sind (Stickoxide), hatte man angefangen, bis zur Vergasung (*g*) mit dem Motormanagement herumzuspielen)
- HCCI mit noch mehr (und kompliziertere) Direkteinspritzung und Mild-Hybrid, um die Emissionen und Stickoxide zu senken. (Andere Hersteller bescheißen die Aufsichtsbehörden oder setzen auf verschiedene Ansätze der Vollhybride oder Elektrifizierung)
Man kann sagen, was man möchte. Egal, was Mazda angepackt hatte; sie hatten es professionell durchgezogen, und bis zur Serienreife gebracht. Keines der Konzepte hat eine tragende Zukunft. Ebenso hatten sie kein Konzept signifikant verbessert: Alles über 250 PS bei Frontkratzern ist noch immer problematisch, wenn man nicht erheblichen elektronischen Aufwand betreibt. Der Wankelmotor hat einen Verbrauch von 8 Litern auf 100 km (<- Natürlich ist Öl damit gemeint, und nicht Kraftstoff). Alles, was hoch komprimiert, benötigt auch viel und gute Wartung. (HCCI wird sich noch zeigen... Kompressor, Fuel-Rail und sehr viel Steuerungselektronik für einen reibungslosen Betrieb stimmen mich aber nicht optimistisch, das diese Motoren "Langläufer" sein werden.)
Mit den längerfristigen Problemen meines Motors, wird sich aber der nachfolgende Besitzer meines Autos herumschlagen müssen... Klingt hart, aber entspricht dem Lebenszyklus eines Autos, den die Hersteller voraussetzen (5 Jahre).
Ein Turbomotor hätte sicherlich dem CX-30 (und auch dem 3er) fahrdynamisch gut gepasst; Es hätte aber auch gleichzeitig dem Unternehmen Probleme bereitet, die EU-weiten CO² Ziele zu erreichen. Ich habe den MX-30 absichtlich oben nicht mit erwähnt, weil es sich (aus meiner Sicht) um ein pures Alibi-Auto handelt, da Mazda die Flottenemissionsziele ohnehin verfehlt, und sie "mit einem Elektro" nur abmildern möchten. Es würde mich dennoch nicht wundern, wenn (Innen, sowie Außen) sich die nachfolgenden Mazda-Modelle an dem Konzept des MX-30 orientieren. -> In diesem Fall würde ich mir auch keinen weiteren Mazda kaufen.
Was das Design der modernen Premiumhersteller betrifft, bin ich ebenso voll bei dir. Nicht nur die "dezent in Szene gesetze Niere" trifft nicht ganz meinen Geschmack. Auch das Spielzeugautodesign von Mercedes lässt mir die Kinnlade entgleisen. Alleine schon äußerlich keine Alternative für mich.
Von den hochperformanten Sportmodellen lasse ich besser meine Finger. Ich würde der M-Serie oder AMG-Serie einfach nicht gerecht werden, da ich teilweise doch etwas Wartungsfaul bin. Das hatte ich gelernt, als ich mir für mein Bastelprojekt (einem Manta A) einen entsprechenden CIH-Motor gebaut hatte. Dabei hatte ich das Saugertuning (was den Motor betraf) konsequent durchgezogen. Letztendlich waren nur noch Kurbelwelle und elektronische Einspritzung aus dem Serienregal. Der Fahrspaß war enorm - keine Frage. Aber um den Untersatz auch fortwährend am Leben und Funktionieren zu erhalten, bedurfte es nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch einen gewissen finanziellen Aufwand, den ich nicht bereit bin, auf Dauer aufzubringen.