Den aktuellen Hype um das Wasserstoff Auto kann ich nicht ganz nachvollziehen.
1. Leergewicht: Die aktuell verfügbaren Modelle, der Toyota Mirai sowie der Hyundai Nexo, haben ein Leergewicht von Rund 1.900 kg. Damit sind sie vergleichbar mit einem vollelektrischen Tesla Model Y mit 1.990 kg; also keine Leichtgewichtige mit der ganzen Tanktechnik und der Brennstoffzelle.
2. Platz bzw. Größe: Um die Wasserstofftanks und die Brennstoffzelle (neben den e-Motoren die natürlich auch an Bord sind) aufzunehmen wird reichlich Platz benötigt. Die Tanks lassen sich dabei nicht so einfach im Zwischenboden verstauen wie eine Batteriepack. Daher sind die Fahrzeuge entweder sehr lang wie der Mirai mit 4.975 mm oder hoch und breit wie der Nexo L/B/H 4.670/1.860/1.640 mm und haben dennoch sehr durchschnittliche Platzverhältnisse im Innenraum.
3. Reichweite: Diese liegt mit 650 Km beim Toyota und 750 km beim Hyundai etwas höher wie bei vergleichbaren e-Mobilen (Tesla Model Y 510 km). Neu Batteriekonzepte die bereits in der Vorserie sind z.B. von Tesla oder auch BYD werden das in 2 bis 3 Jahren aber noch toppen.
4. Treibstoff: Das ganze ist nur mit grünem Wasserstoff sinnvoll, der mit Elektrolyseuren aus nachhaltigem Strom hergestellt werden muss. Die Elektrolyse hat einen Wirkungsgrad von 50 bis 70%, die Brennstoffzelle 60 bis 70%, was für das System einen Wirkungsgrad von bestenfalls 50% ergibt. Der Lithium Ionen Akku liegt bei idealen Bedingungen bei annähernd 100%. Jetzt gibt es keine idealen Bedingungen, im Winter muss die Batterie zum Beispiel beheizt werden, was Energie kostet; daher gehen wir mal von 85% aus. Damit muss man in das Wasserstoff Auto umgerechnet immer noch fast 70% mehr elektrische Energie pumpen, um gleich weit zu kommen.
Bleibt als einziger Vorteil, dass man in 5 Minuten volltanken kann.
Bei immer kürzeren Ladezeiten für die batterieelektrischen Fahrzeuge, ist das für mich zu wenig für eine Wasserstoffrevolution.