Hallo zusammen,
da ich bei einem Automobil-Zulieferer arbeite kann ich hier vielleicht etwas zur Aufklärung beitragen.
1. Viele, möglicherweise erst nach Jahren auftretende Probleme, kann man schon bei der Konstruktion verhindern. Zum Beispiel indem man Bereiche wo sich Wasser und Schmutz sammeln kann entsprechend belüftet oder konstruktiv vermeidet. Es wird mit verzinkten Bleche gearbeitet und zudem werden bei allen Fahrzeugen die Schweißnähte und Falze mit Dichtmassen abgedichtet.
2. Deutsche Automobilkonzerne bringen grundsätzlich an der Linie eine zusätzliche, wachsbasierte Hohlraumkonservierung auf. Hier werden Problemstellen beschichtet und z.B. Falze durch Wachs abgedichtet. Das passiert an der Linie nach der Lackierung aber bevor alle Verkleidungen angebracht werden. Das machen die Japaner und Koreaner NICHT und berufen sich auf den konstruktiven Korrosionsschutz (siehe 1.) wo solche Fehlstellen vermieden werden sollen; was aber nicht zu 100% gelingen kann.
3. Da aber alle Hersteller in Europa 10-12 Jahre Garantie gegen Durchrostung geben, muss ein Japaner in Zeebrügge oder Antwerpen für den europäischen Markt nachkonserviert werden. Das passiert mit allen Fahrzeugen und gehört zum Standardpacket eines Dienstleisters direkt am Hafen. Dabei werden aber Bereiche wie der Kofferraumdeckel, Türen und tiefer liegende Hohlräume nicht erreicht.
Wenn man jetzt sein Fahrzeug länger als 6-8 Jahre fahren will, macht es durchaus Sinn zusätzlich etwas zu tun. Wenn man das richtig macht müssen aber alle Verkleidungen, Stoßstangen und Kunstoffbeplankungen abgebaut werden um darunter zu konservieren. Das kostet natürlich Zeit und Geld, aber wer sein Auto liebt.........