Ich habe mir ja einen CX30 mit dem X-Motor bestellt und vertreibe mir nun die Wartezeitđ. In Tests wird ja immer wieder bemĂ€ngelt, das man bei dem Motor keine 186 PS vermutet. Das liegt aber daran, das die Tester den Unterschied zwischen Leistung und Drehmoment nicht begriffen haben. Ein Golf mit 150PS-Dieselmotor hat ĂŒber 300NM Drehmoment schon bei geringer Drehzahl, der X-Motor hat man gerade 240NM bei 4000U/min. Deshalb beschleunigt so ein Golf so gut. Und auch die Benziner erhalten mittels Turboaufladung auch viel mehr Drehmoment.
Mazda arbeitet ja gegen den Mainstream im Motorenbau: alle anderen Hersteller sind am downsizen ( weniger Zylinder und Hubraum) und gleichen das mit einer FĂŒllung durch Turbolader (Plural) aus. Der Rumpfmotor wird kleiner, die notwendigen Zusatzaggregate (Turbolader, Verrohrung, zus. KĂŒhler etc.) machen den Raumgewinn aber leider wieder wett. Der Motorraum eines AMG C63 ist mit einem hoch aufgeladenen 4-Zylinder genauso voll wie frĂŒher mit einem 8-Zylinder mit 6,3 Liter Hubraum. AuĂerdem wird das Aggregat ( frĂŒher war es nur ein Motor) komplizierter und dadurch anfĂ€lliger. Da die spezifische Leistung (kW/ccm) dabei steigt, werden alle Bauteile höher belastet, was einen frĂŒheren Totalausfall wahrscheinlicher macht.
Mazdaâs Weg mit mehr Hubraum und ohne Turbolader ist mir sympathischer. Der X-Motor arbeitet im Teillastbereich quasi als SelbstzĂŒnder, also als Magermotor. Deshalb hat er in diesem Bereich relativ wenig Leistung und Drehmoment, arbeitet aber deutlich effizienter (weniger Verbrauch). Damit das Auto heute ĂŒberhaupt verkaufbar ist, muss in höheren Drehzahlen der Betrieb als normaler Ottomotor erfolgen, damit das Fahrzeug mindestens 200kM/Std. fahren kann. Bei den Drehzahlen arbeitet der Saugmotor aber nicht so effektiv, d.h. er verbraucht viel. Bei entsprechender Fahrweise (niedrigtourig) erwarte ich allerdings einen sehr geringen Verbrauch.
So ein Magermotorprinzip war bereits in den frĂŒhen 80ziger Jahren von einigen Herstellern verfolgt worden. Die âErfindungâ des Katalysators hat diese Entwicklung allerdings abgewĂŒrgt, denn damals bekam man die vermehrten Stickoxide beim Magermotor nicht in den Griff.
Ich wĂŒnschte mir von Mazda einen X-Motor, der nur im dieselmotorischen SelbstzĂŒnderbetrieb arbeitet; mit 3 Litern Hubraum, möglichst als Boxer und Mildhybrid. Eine Maximaldrehzahl von etwa 4000U/min senkt den GerĂ€uschpegel, die spezifische Leistung ist niedrig ( d.h. er hĂ€lt lange) und die Leistung wĂ€re völlig ausreichend ( Höchstgeschwindigkeit etwa 150km/Std. Mit dem 3Liter 6-Zylinder sind sie ja schon auf dem richtigen Weg.
Ich kann meine ersten Erfahrungen mit meinem neuen Auto nur schwer abwartenđ.