Klar, die meisten hier lieben ihren CX-30 und denen will ich ihn auch nicht madig machen, aber ich denke das Negative gehört auch zu einer Diskussion.
Ich hab meinen CX-30 jetzt nach 4 Jahren letzten Montag abgegeben und weine dem Auto absolut keine Träne nach.
Der Text hier bezieht sich auf den Skyactiv-X aus dem Jahr 2020, also noch der mit dem 180PS Motor.
Also an und für sich ist der CX-30 ein grundsolides Auto. Das will ich ihm gar nicht absprechen. Aber es waren halt die ganzen „Kleinigkeiten“ (und einige „Großigkeiten“), die mich in Summe so sehr aufgeregt haben, dass ich die ganze Zeit dem Tag entgegen gefiebert habe, wenn ich endlich abgeben kann.
Ich liste einfach mal auf, was mich gestört hat (alles meine subjektive Meinung!):
-Die zig Werkstattbesuche in den ersten 6 Monaten, bei denen am Ende der Startergenerator und der Motorkompressor getauscht werden mussten, haben mich von Anfang an nicht unbedingt positiv eingestimmt
-Der Rückspiegel auf der Fahrerseite vibriert ab 80 km/h bis heute fröhlich vor sich hin, dass man nichts drin sieht und Mazda findet bis heute keine Lösung (immerhin hab ich da ne Gratis Inspektion als Entschädigung rausgeholt)
-Die VZE brauch ich wohl nichts zu sagen. Die wurde hier oft genug thematisiert und wie Mazda da reagiert, find ich ne absolute Frechheit
-Die Parksensoren vorne sind alles, außer verlässlich. Mal springen sie komplett ohne Grund an, mal gar nicht, mal so spät, dass ich schon fast vor der Wand hänge. Wenn sie wenigstens konsistent Mist wären, dann könnte man sich drauf einstellen
-Fahrspaß = 0. Klar, das ist kein Spaßmotor, aber wie man aus 180PS so wenig Emotionen rausholen kann, ist schon echt faszinierend
-Wirklich Sprit sparend ist er aber auch nicht. Ich mein, ab 150km/h säuft der mehr weg, als ein GTI. Ich hab mich deswegen irgendwann echt selbst eingebremst, aber ich fahr ihn im Schnitt mit 7,2l (nach BC). Das schafft z.B. jeder VAG Benziner genauso gut…
-Die Automatik hält auf der Autobahn nach dem Auffahren viel zu lange den 5. Gang. Wie oft sitz ich da und denk mir „Man jetzt schalt doch endlich mal hoch!“, bis ich die Geduld verliere und den Walhebel kurz M und dann wieder auf D stelle. Dann merkt das Auto endlich mal, wie schwachsinnig die Gangwahl ist und schaltet sofort in den 6.
-Ne 6-Gang Automatik fand ich auch in 2019/2020 mindestens einen Gang zu wenig
-Selten so staubende Bremsen erlebt, wie die OEM Mazda Teile. Nur deswegen Geld für was besseres ausgeben, sehe ich nicht wirklich ein
-Die Polsterung in der Tür ist nach 3 Jahren schon so durch gewesen, dass mein Arm im Prinzip auf dem Plastik aufliegt
-Die Düse für das Wischwasser ist einfach nicht in der Lage, im Winter die komplette Scheibe zu benässen. Der Außenbereich bleibt fast immer trocken, wodurch der Dreck über die Kamera gewischt wird und die Assistenten irgendwann ausfallen
-Die Matrix Scheinwerfer sind auch nur bedingt zuverlässig. Bzw. die Lichter reagieren manchmal nicht nachvollziehbar. Viel zu oft, macht das Auto das komplette Fernlicht aus und blendet dann erst kurz danach die Bereiche neben dem entgegenkommenden Auto wieder auf. Dafür brauch ich keine Matrix Scheinwerfer. Ne Fernlichtautomatik wäre da jetzt nicht so viel schlechter…
-Nach knapp einem Jahr ne Modellpflege zu bringen, mit nem verbesserten Motor, empfand ich als Schlag ins Gesicht
-der letzte Punkt ist jetzt sehr subjektiv, aber diese „Tagfahrlichtsignatur“ bestehend aus 2 simplen Punkten, die den Gegenverkehr blenden, sind ein absoluter Graus. In den Lichtern gibt es doch nen Lichtkreis und in der Stoßstange noch zwei Lichter. Nutzt es doch!
Das war so das primäre.
Ein paar Dinge werd ich aber schon vermissen. War ja nicht alles schlecht.
Zum einen die Bose Anlage (auch wenn die zig Softwareupdates brauchte um Bass zu haben und quasi keinen Surround Sound hinbekommt), wie schön schnell die Fenster auf und zu gehen und wie wertig der Innenraum (v.a. für die Preisklasse!) ist (Von der Polsterung und dem grässlichen blauen Leder mal abgesehen).
Aber das wiegt das ganze Negative auch nicht wirklich auf.
Aber wertstabil war er. Das muss man ihm lassen. Hatte den auf Restwert geleast und musste bei Rückgabe die 4. Inspektion nicht mehr bezahlen und hab zusätzlich noch fast 900€ rausbekommen. Da war ich positiv überrascht.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich freu mich, am Dienstag meinen Volvo EX30 (wobei der auch noch ordentlich Softwareprobleme zu haben scheint…) abzuholen und dass das Kapitel CX-30 für mich nun zu Ende ist.
Dadurch dass ich bei einer großen Autovermietung arbeite und entsprechend sehr oft so gut wie jede Automarke fahre, weiß ich leider wie viel besser vieles umzusetzen geht.
Wobei es trotzdem keinen Hersteller gibt, der alles gut hinbekommt. Ist einfach so und geb ich auch zu.